Vielleicht der für mich wichtigste Aspekte meiner Tätigkeit: Auch heute noch übe ich sie gern aus und die Begleitung von Kindern, Einzelpersonen, Paaren, Familien und Gruppen macht mir viel Freude!


 

Meiner Meinung nach beginnt jeder psychotherapeutische Prozess (Kinder mal ausgenommen) mit einem Paradoxon: Es kommen Menschen zur Therapeutin, weil sie der Meinung sind, Änderungen herbeiführen zu wollen/müssen, die sich dann positiv auf die Lebensqualität auswirken sollen. Sie sind also der Meinung bei Ihnen laufe etwas nicht richtig oder mit ihnen selbst sei etwas nicht so, wie es ihrer Meinung nach sein sollte. Sie möchten lästige Übel, vermeintlich Unbrauchbares hinter sich lassen, in gewisser Weise ein „neuer Mensch“ werden, der es im einen oder anderen Bereich  „richtig“ macht. Diese Ausgangsposition impliziert oft ein vorangegangenes Gefühl des  „Scheiterns“ beim ratsuchenden Menschen.

Eine tragfähige und erfolgreiche  therapeutische Beziehung wird nun nur dann zustande kommen, wenn die Psychotherapeutin es versteht, zwei (vermeintlich) widersprüchliche Aspekte zusammenzuführen. Auf der einen Seite die Wertschätzung,  Akzeptanz und Annahme der Person, so, wie sie vor ihr sitzt und auf der anderen Seite das Nutzen und Unterstützen der Veränderungsmotivation, die diese Person mitbringt.

Werden diese beiden Aspekte gelungen zusammengeführt, so kann die Klientin die Erfahrung machen, dass eine gewünschte Veränderung gerade auf dem Boden  „dessen was ist“, nämlich der Wahrnehmung, Würdigung und Nutzung der eigenen, ganz individuellen Lerngeschichte, aller gemeisterter (Entwicklungs-)Krisen, aller bereits  bewältigter Schwierigkeiten, erst möglich wird. So kann ein Prozess in Gang kommen, durch den all die schon vorhandenen Kräfte/Stärken und kreativen Potentiale wieder wahrgenommen und für die Lösung nutzbar gemacht werden können.

Eine Voraussetzung für das in Gang kommen dieses therapeutischen Prozesses ist ein entspanntes und angstfreies Klima: Es ermöglicht die Entwicklung einer Vision des gewünschten Zielzustandes, das Machen neuer Erfahrungen und das Wiederfinden eigener „Schätze“.

Diese Art des Arbeitens zeichnet sich durch Lösungsorientierung, Lebensnähe und Lebendigkeit aus. Der therapeutische Prozess ist in all seinen Facetten „klientengesteuert“, gleich ob es sich um Zieldefinition, Wahl der Lösungswege oder Länge der Zusammenarbeit handelt.